Demonstration: 10 Jahre Rojava: Verteidigt Kurdistan!

Dieses Jahr, am 19. Juli, jährt sich die Revolution in Rojava zum zehnten Mal. Dies ist nicht nur ein historischer Erfolg für die Menschen in Nord und Ostsyrien, sondern auch eine Inspiration und Hoffnung für uns als Linke in Deutschland. In der Autonomen Administration von Nord- und Ostsyrien („Rojava“) wo vor zehn Jahren das Gesellschaftssystem des Demokratischen Konföderalismus eingeführt wurde, wird heute aus Theorie Praxis gemacht und versucht die soziale Utopie zu leben. Die Gesellschaft basiert auf drei zentralen Säulen: Feminismus, Ökologie und Basisdemokratie. Als emanzipatorisches und antikapitalistisches Projekt in einer patriarchalen und kapitalistischen Welt, steht die Selbstverwaltung immer wieder unter Angriffen von außen: dem syrischen Assad Regime, islamistischen Organisationen wie dem IS, aber vor allem der Türkei. Laut Rojava Information Center, dass sich auf die Veröffentlichung der Syrisch-Demokratischen-Kräfte beruft, hat die Türkei allein in der ersten Junihälfte 982 Angriffe auf Nord- und Ostsyrien durchgeführt, unter anderen mit eigentlich international geächteten Cluster-Bomben. Bei den Angriffen sterben regelmäßig Zivilist*innen.
Zuletzt hatte Erdogan angekündigt durch eine neue Invasion einen 30 Kilometer breiten „Sicherheitskorridor“ in Syrien zu schaffen, was in der Konsequenz nichts anderes als die Vernichtung Rojavas bedeutet. Am 30. Juli um 15 Uhr gehen wir deshalb auf die Straßen um ein Zeichen zu setzen: Wir solidarisieren uns mit den Menschen in Rojava und ihrem Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung!
Wir blicken nach Rojava, nicht nur weil wir eine Verantwortung für Menschen haben, die unterdrückt und angegriffen werden, sondern auch weil wir von dort für unsere eigenen Kämpfe lernen können und eine Perspektive für eine gerechte Welt sehen. Lasst uns gemeinsam für die internationale Solidarität einstehen!
Haltet euch den Tag frei, nehmt eure Freund*innen und Genoss*innen mit und geht mit uns zusammen auf die Straßen!
Alle zusammen, gegen den Faschismus. Alle gemeinsam für Rojava.
Bijî berxwedana Kurdistan! Jin jîyan Azadî!

Veranstaltung: FAUli-Kneipe / Biergarten mit Film zu Marie Langer: ‚Chasing the revolution‘

Am 24.06.2022 findet unsere nächste FAUli-Kneipe bzw. Biergarten vor dem Trauma (Afföllerwiesen 3A) statt.

FAUli Kneipe am 24.06.22

Wir hoffen mit dem Biergarten wieder einen Ort zu schaffen, für Redebedarf, um sich über Arbeit/ Uni/ Arbeitsamt/ … auskotzen zu können. Und auch für Alle die einfach so Lust haben den Abend mit netten Menschen zu verbringen.

Kinoeinlass: 18 Uhr (gegen Spende)

Biergarten: ab 20 Uhr

Veranstaltung: FAUli-Kneipe / Biergarten mit Kurz-Input zur Situation im Şengal / Nordirak

Am 27.05.2022 findet unsere nächste FAUli-Kneipe bzw. Biergarten vor dem Trauma (Afföllerwiesen 3A) statt.

Wir hoffen mit dem Biergarten wieder einen Ort zu schaffen, für Redebedarf, um sich über Arbeit/ Uni/ Arbeitsamt/ … auskotzen zu können. Und auch für Alle die einfach so Lust haben den Abend mit netten Menschen zu verbringen.

Los gehts um 19 Uhr!

Diesmal wird es aus aktuellem Anlass einen kleinen Input zur Situation im Şengal/Sindschar geben. (19.30 Uhr)

Veranstaltung: Riders Unite! – Vortrag und Diskussion

Mit ihren auffälligen Rucksäcken prägen sie mittlerweile das Bild von Großstädten in ganz Europa und darüber hinaus: Rider genannte Kurierfahrer*innen, die auf Abruf Essen direkt vor die Haustür liefern. Auch in schnuckeligen Mittel- und Kleinstädten in Mittelhessen, wie Wetzlar, sind sie inzwischen unterwegs.

Die Rider sind Teil der Gig-Economy, einem Bereich des Arbeitsmarktes, der durch die Vermittlung unsicherer Dienstleistungsjobs über digitale Plattformen gekennzeichnet ist. Die Plattform-Unternehmen wälzen dabei oft Verantwortung und Kosten auf die Beschäftigten ab, welche im Arbeitsalltag tendenziell vereinzelt sind.

Unerwartet kam darum, dass sich Rider seit dem Sommer 2016 vielerorts selbst organisieren und auch international vernetzen, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. In Berlin wurde die Kampagne DeliverUnion gegründet, in der sich Rider der konkurrierenden Lieferdienste Deliveroo und Foodora zusammenschlossen und die durch das lokale Syndikat der Basisgewerkschaft FAU unterstützt wurde.

Entlang dieses Beispiels gibt das Buch „Riders Unite!“ Einblicke in die Welt der Plattform-Unternehmen sowie den Arbeitsalltag und die Kämpfe bei den Lieferdiensten.

Robin de Greef, Autor des Buches kommt auf Einladung der FAU (FreieArbeiter InnenUnion) Marburg~Gießen~Wetzlar um sein Buch vorzustellen und zum Thema zu referieren.

Außerdem wird ein ehemaliger Fahrer von seiner Arbeit und seinem Arbeitskampf berichten.

Wir laden ein zu:

Vortrag und Diskussion

Donnerstag, 19.Mai 2022, um 19:00 Uhr

Kulturzentrum Franzis

Wetzlar, Franziskaner Str. 4 – 6

FAU Biergarten vor der BaariBar #4

Anmeldungen an: fauli10@fau.org

Fuer Alle, die Redebedarf haben um sich ueber Arbeit/ Uni/ Arbeitsamt/ ? auszukotzen und auch fuer Alle, die einfach so Lust haben den Abend mit netten Menschen zu verbringen, startet unser Biergarten wieder. Natuerlich kann sich momentan die Situation jederzeit aendern, so dass ihr am besten vor dem losgehen nochmal unsere HP (https://mgw.fau.org/) checkt, ob der Biergarten wie geplant stattfinden kann.

Wir wuenschen uns einen solidarischen Umgang mit dem Thema Covid, ein Bewusstsein fuer die verschiedenen Betroffenheiten waehrend der Pandemie. Die Kneipe ist so geplant, dass alle Anwesenden gemeinsam Verantwortung dafuer uebernehmen, uns gegenseitig und andere moeglichst gut zu schuetzen. Nach aktuellem Stand gelten folgende Regeln, damit der Biergarten stattfinden kann:
An den Tischen sitzen Gruppen zusammen, denen der gemeinsame Aufenthalt im oeffentlichen Raum gestattet ist. Jede_r hat einen festen Tisch.
Getraenke koennt ihr mit Maske und dem noetigen Abstand im Außenbereich der Bar abholen.
Bitte reserviert den Tisch fuer Eure „Infektionskettengemeinschaft“ vorher per Mail! Maximal 10 Personen sind moeglich. Bitte teilt uns in der Mail mit, fuer wieviele Personen Ihr reserviert. Tischreservierung bis Freitag 12h am Freitag vor der Kneipe bitte per Mail an uns.
Wenn ihr da seid: Kommt bitte erst mal zum Infotisch. Hier muesst Ihr Eure Kontaktdaten hinterlegen. Diese werden ausschließlich im Fall zur Ermoeglichung der Nachverfolgung von Infektionsketten genutzt. Ansonsten werden sie fuer einen Monat im Safe des Cafe Trauma eingeschlossen und danach vernichtet. Die Bestimmungen der Art. 13, 15, 18 und 20 der Datenschutz-Grundverordnung zur Informationspflicht und zum Recht auf Auskunft zu personenbezogenen Daten finden keine Anwendung.
Zusaetzlich bitten wir Euch um Folgendes: Wenn es Euch moeglich ist, bitte sagt uns auch per Mail Bescheid, wenn innerhalb Eurer Kneipentisch-Gemeinschaft Covid-Faelle nach der Kneipe auftreten sollen, so dass auch wir die Info an die anderen Menschen weitergeben koennen, die bei uns reserviert hatten. Dies ist natuerlich freiwillig, aber wuerde uns enorm helfen, die Kneipe mit einem guten Gefuehl aufrecht zu erhalten!
Macht nach Moeglichkeit am gleichen Tag vor der Kneipe einen Covid-Test!

Am Infotisch bekommt Ihr alle Veranstaltungsrelevanten Infos und wir weisen Euch einen Tisch zu.
Außerhalb des eigenen Tisches muss eine Mund-Nasen-Schutzmaske getragen werden. Dies gilt auch, wenn Ihr den Tisch wechselt, um z.B. Leute zu besuchen, die an anderen Tischen sitzen!
Achtet auch auf Abstaende (Markierungen oder 1,5 m) und Haendehygiene.
Getraenke (nur Flaschen) koennt Ihr bis 22:15 Uhr. bestellen. Wenn Ihr Getraenke wie z.B. Wein im Glas wuenscht, dann bringt bitte eigene Becher mit. Der Biergarten schließt spaetestens um 23:00 Uhr. Trinkgeld wird auf verschiedene Projekte umverteilt.

Wir freuen uns sehr auf euer Kommen !!!

FAU Biergarten vor der BaariBar #3

27.08.21 – 19:00 – 23:00 Uhr

Für Alle, die Redebedarf haben um sich über Arbeit/ Uni/ Arbeitsamt/ … auszukotzen und auch für Alle, die einfach so Lust haben den Abend mit netten Menschen zu verbringen, startet unser Biergarten wieder. Natürlich kann sich momentan die Situation jederzeit ändern, so dass ihr am besten vor dem losgehen nochmal unsere HP (https://mgw.fau.org/) checkt, ob der Biergarten wie geplant stattfinden kann.

Wir wünschen uns einen solidarischen Umgang mit dem Thema Covid, ein Bewusstsein für die verschiedenen Betroffenheiten während der Pandemie. Die Kneipe ist so geplant, dass alle Anwesenden gemeinsam Verantwortung dafür übernehmen, uns gegenseitig und andere möglichst gut zu schützen. Nach aktuellem Stand gelten folgende Regeln, damit der Biergarten stattfinden kann:
An den Tischen sitzen Gruppen zusammen, denen der gemeinsame Aufenthalt im öffentlichen Raum gestattet ist. Jede_r hat einen festen Tisch.
Getränke könnt ihr mit Maske und dem nötigen Abstand im Außenbereich der Bar abholen.
Tischreservierung bis Freitag 12h am Freitag vor der Kneipe bitte per Mail an uns.
Wenn ihr da seid: Kommt bitte erst mal zum Infotisch. Hier müsst Ihr Eure Kontaktdaten hinterlegen. Diese werden ausschließlich im Fall zur Ermöglichung der Nachverfolgung von Infektionsketten genutzt. Ansonsten werden sie für einen Monat im Safe des Cafe Trauma eingeschlossen und danach vernichtet. Die Bestimmungen der Art. 13, 15, 18 und 20 der Datenschutz-Grundverordnung zur Informationspflicht und zum Recht auf Auskunft zu personenbezogenen Daten finden keine Anwendung.
Zusätzlich bitten wir Euch um Folgendes: Wenn es Euch möglich ist, bitte sagt uns auch per Mail Bescheid, wenn innerhalb Eurer Kneipentisch-Gemeinschaft Covid-Fälle nach der Kneipe auftreten sollen, so dass auch wir die Info an die anderen Menschen weitergeben können, die bei uns reserviert hatten. Dies ist natürlich freiwillig, aber würde uns enorm helfen, die Kneipe mit einem guten Gefühl aufrecht zu erhalten!
Macht nach Möglichkeit am gleichen Tag vor der Kneipe einen Covid-Test!

Am Infotisch bekommt Ihr alle Veranstaltungsrelevanten Infos und wir weisen Euch einen Tisch zu.
Außerhalb des eigenen Tisches muss eine Mund-Nasen-Schutzmaske getragen werden. Dies gilt auch, wenn Ihr den Tisch wechselt, um z.B. Leute zu besuchen, die an anderen Tischen sitzen!
Achtet auch auf Abstände (Markierungen oder 1,5 m) und Händehygiene.
Getränke (nur Flaschen) könnt Ihr bis 22:15 Uhr. bestellen. Wenn Ihr Getränke wie z.B. Wein im Glas wünscht, dann bringt bitte eigene Becher mit. Der Biergarten schließt spätestens um 23:00 Uhr. Trinkgeld wird auf verschiedene Projekte umverteilt.

Wir freuen uns sehr auf euer Kommen !!!

FAU Biergarten vor der BaariBar #2

Nach Anmeldungen sind wir voll! Sollten später am Abend wieder Plätze frei werden, besetzen wir gerne nach. Wir freun uns auf Euch 🙂

25.06.2021 – 19:00 – 23:00 Uhr
FAU Biergarten vor der BaariBar:

Für Alle, die Redebedarf haben um sich über Arbeit/ Uni/ Arbeitsamt/ … auszukotzen und auch für Alle die einfach so Lust haben den Abend mit netten Menschen zu verbringen startet unser Biergarten wieder.Natürlich kann sich momentan die Situation jederzeit ändern, so dass ihr am besten vor dem losgehen nochmal unsere HP (https://mgw.fau.org/) checkt, ob der Biergarten wie geplant stattfinden kann. Nach aktuellem Stand gelten folgende Regeln, damit der Biergarten stattfinden kann:

An den Tischen sitzen Gruppen zusammen, denen der gemeinsame Aufenthalt im öffentlichen Raum gestattet ist. Jede_r hat einen festen Tisch. (Wenn ihr sichergehen wollt, dass ihr nicht umsonst kommt, könnt Ihr einen Tisch für Eure Gruppe unter fauli5@fau.org reservieren.)
Egal ob Ihr spontan oder angemeldet kommt, kommt erst mal zum Infotisch. Hier müsst Ihr Eure Kontaktdaten hinterlegen. Diese werden ausschließlich im Fall zur Ermöglichung der Nachverfolgung von Infektionsketten genutzt. Ansonsten werden sie für einen Monat im Save des Cafe Trauma eingeschlossen und danach vernichtet. Die Bestimmungen der Art. 13, 15, 18 und 20 der Datenschutz-Grundverordnung zur Informationspflicht und zum Recht auf Auskunft zu personenbezogenen Daten finden keine Anwendung.
Danach bekommt Ihr alle Veranstaltungsrelevanten Infos und wir weisen Euch einen Tisch zu.
Außerhalb des eigenen Tisches muss eine Mund-Nasen-Schutzmaske getragen werden.
Achtet auch auf Abstände (Markierungen oder 1,5 m) und Händehygiene.
Getränke (nur Flaschen) könnt ihr bis 22:15 Uhr. bestellen. Der Biergarten schließt spätestens um 23:00 Uhr.. Wir freuen uns sehr Euch wiederzusehen!

Redebeitrag der FAU am 08.März bei der Kundgebung des AFLRs

Hallo zusammen,
bevor wir anfangen, möchten wir transparent machen, dass unsere eigene Organisation stark von sexistischen Strukturen durchzogen ist, obwohl wir uns dagegen positionieren wollen. Die FAU – bundesweit, aber auch unser lokales Syndikat – ist von weißen Cis Männern dominiert. Dies zeigt sich nicht nur im bestimmten Redeverhalten bei manchen Diskussionen, sondern auch ganz grundlegend in der Auswahl der Themen die wir überhaupt diskutieren und zu denen wir arbeiten. Zum beispiel wurden die Vorbereitungen zum ersten Mai viel früher und automatisierter angegangen, als dass der 8. März überhaupt angesprochen wurde. Erst vor einem Monat haben sich ca. 1/4 der Mitglieder zusammengefunden um diesen Redebeitrag zu schreiben – den wir übrigens als interne Diskussionsanregung nutzen wollen!Als Gewerkschaft und erst recht als basisdemokratische und anarchosyndikalistische Gewerkschaft spielen Arbeitsverhältnisse und Streiks – ob formell oder informell eine große Rolle. Bei entsprechenden Diskussionen wird auch bei uns dabei oft die unbezahlte Arbeit mit ihren weitreichenden gesellschaftlichen Auswirkungen sowie die Möglichkeiten sie zu bestreiken weniger betont und nur nebenbei erwähnt. Das muss sich ändern!


Wo soll man anfangen, eine Rede am feministischen Kampftag zu halten? Zu sehr ist die Gesellschaft vom patriarchalen Elend durchzogen und das wird gerade während der Pandemie sichtbarer und zudem verschärft. Als FAU werfen wir einen Blick auf Geschlechterverhältnisse in Bezug auf bezahlte und unbezahlte Arbeit.Kurz gesagt wurde im Zuge der Industrialisierung die Gesellschaft in die Sphäre der Lohnarbeit und die private Sphäre aufgeteilt. Für die Lohnarbeit waren die Männer zuständig und die unbezahlten Sorge- und Reproduktionsarbeit wurde den Frauen zugeordnet. Zudem erfolgte eine Abwertung dieses Bereiches. Er wurde nicht mehr als Arbeit begriffen, sondern vielmehr als Tätigkeiten, die man aus Liebe zur Familie tat. Diese Abwertung wirkt bis heute. Cis Männer machen nicht nur signifikant weniger unbezahlte Haushaltsarbeit, sondern es werden auch Care-Berufe so schlecht bezahlt, dass das Einkommen kaum für ein gutes Leben ausreicht, ganz zu schweigen von einer lebenstauglichen und -würdigen Rente.–Vor allem dabei sind wir auf die Arbeitkraft von Menschen aus dem Ausland angewiesen. Seit Jahren übernehmen migrantische FLINT Personen einen großen Anteil der bezahlten Care-Arbeit. Sie sind ein essentieller Bestandteil des Gesundheits- und Pflegesystems, ohne die gesellschaftliche Reproduktion nicht möglich wäre! Gerade in der Corona-Pandemie wurde dies deutlicher als je zuvor. Wenn das mit einem Beifall vom Balkon gewürdigt wird, dann verkennt das die gesellschaftliche Realität. Denn davon werden wir nicht satt und können wir auch keine Miete bezahlen.


Putzen, häusliche Pflege, Kinderbetreuung und Pflegetätigkeiten in Einrichtungen, sind emotionale belastende,lebensnotwendige und  verantwortliche Tätigkeiten die unser aller Wertschätzung verdienen. Das meint zu aller erst gute Löhne und soziale Sicherheit für starke leistung!
Häufig sind es jedoch illegalisierte Frauen* ohne gültigen Aufenthaltsstatus die nur wenig bis gar keine Alternativen haben. Gerade im privaten Bereich werden diese Arbeitskräfte mit einem Hungerlohn abgespeist, haben jedoch keine Wahl und die Möglichkeit sich gewerkschaftlich zu organiseren auch nur bedingt, da ihnen immer die Abschiebung droht. Ohne gültige Papiere gibt es keinen gültigen Vertrag, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, keinen Mindestlohn usw. sich zu organisieren stellt häufig eine Hürde dar, eine der vielen ist beispielsweise, dass diese Menschen durch die Illegalisierung kein offizielles Konto haben um somit ihre monatlichen Beiträge bei herkömmlichen und  bürokratischen Gewerkschaften zu zahlen. Auch Flint Personen aus dem Ausland die eine weite und kostenspielige Strecke auf sich nehmen um der Billiglohnarbeit nachkommen zu können sind häufig davon betroffen. Gerade Probleme wie sexuelle Belästigung und 7Tage wochen gehören zum Alltag der Frauen. Sich dagegen Wehren und vorzugehen bedeutet die direkte Bedrohung der Existenz dieser Menschen da ein immenses Abhängigkeitsverhältnis zu den Arbeitgeber*innen besteht. 

Was heißt das praktisch? Nicht erst seit Corona stehen FLINT-Personen in dem Widerspruch zwischen solidarisch handeln und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und gleichzeitig auf ihre unbezahlte Arbeit oder ihre Lohnarbeit unter beschissenen Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. Die Forderunng nach einer Care-Revolution wird in Corona-Zeiten noch drängender. Dennoch bleibt sie  öffentlich und regierungspolitisch ungesehen und rückt hinter den Wunsch nach Stabilisierung der Wirtschaft. 
um Streik zu  verhindern, werden wir an emotionalen Ketten gehalten, die zu sprengen häufig bedeutet Menschen im Stich zu lassen, die auf uns angewiesen sind. aber es gibt auch positiv-Beispiele: in Spanien legten 2018 5 Millionen Frauen die Care-Arbeit für 24 Stunden nieder. Dies wurde möglich, weil eine große kollektive Kinderbetreuung organisiert wurde. 
2013 zog zum Beispiel in Frankfurt ein Care-Mob durch die Straßen. Ausgestattet mit Besen, Klobürsten und anderen Haushaltsutensilien haben sie Reproduktionsverhältnisse deutlich sichtbar gemacht. In Spanien gab es zum Frauen*streik eine Topfschlagen-Aktion, die sehr wirkungsvoll war. Viele Frauen* haben zur gleichen Zeit, am gleichen Ort oder auch dezentral, mit ihren Kochtöpfen Lärm gemacht und damit gezeigt: Hier wird heute nicht gekocht!
Auch innerhalb der Lohnarbeit kann es möglich sein zusammen mit den „zu Betreuenden/ Begleitenden/Pflegenden“ kreative Streikformen zu entwickeln.Also lasst uns weiterhin gemeinsam auf die Straße gehen! Wenn wir uns organisieren, können wir weitere Ideen wagen, wie kollektive Überlastungsanzeigen, Dienst nach Vorschrift oder einfach mal einen Lächelstreik. 

Wetzlar: #UnitedAgainstTheDragon

Unser Infostand am International Day of Action #United Against the Dragon

Im Rahmen des International Day of Action bezüglich #UnitedAgainstTheDragon waren wir am Freitag mit einem Infostand vor dem Herkules Center in Wetzlar aktiv über die Situation der Kämpfenden Arbeiter*innen informieren.

Infos zu dem Arbeitskampf und dem Aktionstag findet ihr hier.

Außerdem weisen wir auf die Bundesweite Demo am 5. Dezember für Solidarität mit den Betroffenen der G20-Repression hin.

1. Mai 2020

Liebe Freund*innen, Kolleg*innen und Genoss*innen,
der erste Mai ist Arbeiter*innenkampftag.
Letztes Jahr haben wir gemeinsam mit einem Bündnis verschiedener lokaler Gruppen eine erfolgreiche große revolutionäre Demonstration in Marburg mit anschließendem Fest auf dem Gelände des Cafe Trauma veranstaltet, an das wir uns sehr gerne erinnern. Aufgrund der aktuellen Lage der Corona-Pandemie haben wir uns entschlossen, keine öffentliche zentrale Veranstaltung zu organisieren. Während wir in unserer Gewerkschaft die Sinnhaftigkeit der einzelnen Vorsichtsmaßnahmen diskutieren und es unterschiedliche Standpunkte zu der Gefahr durch die Pandemie gibt, blicken wir mit Sorge auf die mit Covid-19 begründeten staatlichen repressiven Einschränkungen unserer Grundrechte.
Trotzdem bleibt es dabei: Der erste Mai ist der Kampftag der Arbeiter*innen! Denken wir an den Haymarket Riot (1886) und die darauf folgenden Schauprozesse, bei denen 7 Anarchisten zum Tode verurteilt wurden, wird immer wieder deutlich: Arbeiter*innenrechte und der 8-Stunden Tag sind hart und blutig erkämpft und seit jeher mit dem Anarchismus und dem Anarcho-Syndikalismus verknüpft.
Um so wachsamer und kämpferischer müssen wir gerade jetzt sein: 
Die extremen Einschränkungen im öffentlichen Leben als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie zeigen großen Einfluss auf die Wirtschaft. Nachdem Läden und Restaurants geschlossen bleiben müssen und Freizeitaktivitäten stark eingeschränkt werden, zeigen sich die Auswirkungen bereits jetzt in ausbleibenden Lohnzahlungen und Kündigungen. Doch während der Staat mit Milliardenprogrammen den Fortbestand von Kapitalmarkt und Unternehmen fördert, bleiben individuelle Existenzen auf der Strecke. Mit dem Argument des Erhalts von Arbeitsplätzen werden finanzielle Hilfen und Steuererleichterungen für Unternehmen beschlossen und erkämpfte Arbeitsrechte wieder zurückgenommen. Gleichzeitig werden Menschen um ihre bestehenden Rechte als Arbeitnehmer*innen betrogen, verlieren ihre Lebensgrundlage und geraten in existenzielle Nöte. Wohnungslose werden durch die Schließung von Gemeinschaftsunterkünften ersatzlos auf die Straße geschickt, während Leerstand in allen Städten sichtbar ist. Private Mieter*innen „dürfen“ ihre Miete in den nächsten Monaten aufschieben, um sie danach inklusive Zinsen zu begleichen, während Miete und Pacht von Geschäfts- und Betriebsräumen finanziell unterstützt werden.
Auch in der breiteren Öffentlichkeit werden Diskussionen zu solidarischeren Lösungen lauter. Die Unterzeichner*innenzahlen einer Petition zur Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens gehen seit Ende März durch die Decke. Gerade in dieser Krisenzeit wird deutlich, dass wir uns nicht auf staatliche Strukturen verlassen sollten. Wir müssen uns solidarisch und kämpferisch organisieren und eigene Strukturen aufbauen.
Denn nur selbstorganisierte Strukturen, die durch betroffene Menschen und ihnen solidarisch gesinnte Freund*innen demokratisch und gleichberechtigt entstehen, sind in der Lage die alltäglichen und materiellen Probleme der Menschen gerade in sogenannten Krisenzeiten zu lösen. Das zeigt sich in den zahllosen lokalen Initiativen in Nachbarschaften, Sportvereinen, sozialen und politischen Gruppen. Auch hier in Mittelhessen gibt es solche Initiativen.
Auch international müssen wir solidarisch zusammenhalten und uns vernetzen. Momentan geschieht das neben den Strukturen der Internationalen Konföderation der Arbeiter*innen (IKA) innerhalb des Global May Day Netzwerkes, (https://globalmayday.wordpress.com/), dem wir uns als FAU Marburg ~ Gießen ~ Wetzlar angeschlossen haben.
„Deshalb sei uns der 1. Mai eine machtvolle Kundgebung gegen jeden Militarismus und gegen die große Lüge des Nationalismus, hinter der sich stets nur die brutalen Interessen der Besitzenden verbergen.
Eine neue Zukunft gilt es zu schaffen auf den Fundamenten des freiheitlichen Sozialismus, unter dessen frischem Hauche die vermoderten Anschauungen vergangener Zeiten und die wurmstichigen Institutionen der Gegenwart im Abgrund des Gewesenen verschwinden werden, um einer Ära wahrhafter Freiheit, Gleichheit und Menschenliebe Platz zu machen.“ Rudolf Rocker, „Der Syndikalist“ 4. Jg. (1922), Nr. 16
Organisieren wir uns! Bleibt gesund und sicher!
Eure FAU Marburg ~ Gießen ~ Wetzlar